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AlmaLinux auf VPS installieren

Lesedauer 9 Minuten

Wir erklären dir Schritt für Schritt, wie du AlmaLinux auf einem VPS installierst. Jetzt mehr erfahren!

Inhaltsverzeichnis

Hinweis
Einige Screenshots zeigen das Backend unseres Schwesterunternehmens dogado. Die gezeigten Schritte können jedoch auch im easyname-Backend durchgeführt werden.

1. AlmaLinux 8 installieren

Im ersten Schritt wollen wir unseren VPS AlmaLinux 8 64 bit installieren. Dazu im easyname Login unter „Server“ und klickst auf „Login“, um zum easyname-Cloudpit zu gelangen. Nach dem Login klickst du auf die „Wolke“ und wählst „Übersicht“ aus.

Cloudpit von Dogado

Nun siehst du deine VPS. Hier wählst du nun den VPS aus, auf dem du AlmaLinux installieren möchtest.

vServer in der Übersicht

Klicke anschließend auf das aktuelle Betriebssystem deines Servers. Bei mir ist dies in dem Fall „Debian 10.0 / 64 bit“.

Betriebssystem des Servers

Nun solltest du folgendes sehen:

Betriebssystem Einstellungen des vServers

Wähle dir nun AlmaLinux 8 aus der Liste aus.

AlmaLinux als Betriebssystem auswählen

Nachdem du AlmaLinux gewählt hast, gibst du noch ein Kennwort ein. Dies wird später dein root Kennwort.

Neues root Kennwort eingeben

Nun klickst du auf „Betriebssystem installieren“. Du solltest dann folgende Meldung erhalten, die du mit „Ja“ bestätigst.

Betriebssystem neu installieren - Meldung

Nun sollte bei dir folgende Meldung erscheinen. Dieser Vorgang dauert nun einige Minuten. 

Cloud Server wird neu installiert

Du kannst wieder oben auf die „Wolke“ klicken. Hier siehst du die Übersicht deiner Server. In dieser Übersicht sollte dann stehen „Betriebssystem wechseln“. Du musst die Seite öfter dann mit „F5“ aktualisieren.

Status des Servers: Betriebssystem wechseln

Nach kurzer Zeit sollte es dann so aussehen:

Status des Servers: gestoppt

2. VPS starten

Nach der Installation ist dein VPS noch gestoppt. Um ihn zu starten, klickst du auf deinen Server und anschließend auf den „grünen Pfeil“.

Server starten

Warte nun einige Sekunden. Anschließend solltest du folgendes sehen:

Server ist gestartet

3. Per SSH mit deinem VPS verbinden

Nachdem du deinen Server installiert und gestartet hast, wollen wir uns das erste Mal damit verbinden. Dazu benötigst du einen SSH Client. Ein kostenloser, beliebter SSH Client ist PuTTy.

PuTTy SSH Client

Starte nun Putty und gib bei „Host Name“ die IP an, welche dir das easyname Cloudpit anzeigt. Der Port ist hier 22.

Host Name in PuTTy eingeben

IP eures Servers:
IP-Adresse des Servers

Wenn du dich bereits vor der Neuinstallation schon mal mit dem Server verbunden hast, dann solltest du folgende Meldung bekommen. Dies ist normal. Klickt hier auf „ja“ um dich mit dem Server zu verbinden.

PuTTy Security Alert

Gib nun als Nutzername „root“ ein und dein eben gewähltes Kennwort.

Nutzername und Passwort eingeben

Nach erfolgreichem Login siehst du folgendes: 

Fenster nach erfolgreichem Login

4. Programme updaten

Nun können wir ein Update aller bereits installierten Programme durchführen. Gib dazu folgendes ein. Durch diesen Befehl werden dir später alle verfügbaren Updates angezeigt.

yum check-update
Verfügbare Updates

Zum Installieren der Updates gibst du nun folgendes ein:

yum update

Nun werden alle Updates installiert. In meinem Fall sind alle Programme bereits auf dem aktuellen Stand.

Updates installieren

5. Benutzer erstellen

Nun wollen wir uns neben unserem Benutzer „root“ noch einen weiteren Benutzer erstellen. Gib dazu folgendes ein:

adduser <Name>

Mein Benutzer soll z.B. „dogado“ heißen. Also gebe ich folgendes ein:

adduser dogado
adduser eingeben

Nun musst du noch ein Kennwort für diesen Benutzer vergeben. Dazu gibst du folgendes ein:

passwd <Name>

In meinem Fall also:

passwd dogado

Nun gibst du dein Kennwort zweimal ein.

Passwort eingeben

6. Texteditor nano installieren

Nun installieren wir uns noch einen Texteditor, welchen wir später zum Anpassen einiger Einstellungen benötigen. Gib dazu folgendes ein:

yum -y install nano
Texteditor nano installieren

7. SSH Port ändern und root Login deaktivieren

Nun wollen wir noch unseren SSH Port ändern. Dies ist nützlich, da dieser normalerweise immer auf Port 22 läuft. Im Internet gibt es viele automatische Scanner, welche genau diesen Port scannen. Indem wir diesen also abändern, werden wir bei diesen automatischen Scans nicht erkannt. Ebenfalls wollen wir noch den root Login deaktivieren. Dies bedeutet, dass sich der Benutzer „root“ später nicht mehr direkt per SSH anmelden kann. Dies gibt uns zusätzliche Sicherheit, da so ein Angreifer sich erst als Benutzer Zugang zu unserem Server verschaffen muss und dann erst Zugang zu unserem root Nutzer bekommen kann, wenn er das root Kennwort besitzt.

Um die Änderungen durchzuführen, gibst du nun folgenden Befehl ein:

nano /etc/ssh/sshd_config

7.1 Port ändern

Dazu änderst du folgende Zeile ab:

Port 22

Bei mir soll SSH auf Port 2222 bereitgestellt werden. Also gebe ich folgendes ein:

Port 2222

Port auf 2222 ändern

7.2 Root Login verbieten

Dies kannst du nur machen, wenn du in Schritt 5 einen neuen Benutzer erstellt hast. Hast du keinen neuen Benutzer erstellt, so kannst du dich später nicht mehr anmelden.

Scrolle nun ganz ans Ende der Datei. Dort findest du folgenden Eintrag:

PermitRootLogin yes

Dies änderst du auf folgendes ab:

PermitRootLogin no
Login verbieten

Anschließend kannst du mit „STRG+O“ die Datei speichern und mit „STRG+X“ das Programm beenden.

7.3 SSH Dienst neu starten

Nun musst du noch den SSH Dienst neu starten, damit die Änderungen übernommen werden. Gib dazu folgendes ein:

systemctl restart sshd.service

7.4 Per SSH verbinden

Nun starten wir eine zusätzliche Putty Sitzung. Lass deine aktuelle Konsole noch offen! Dies ist wichtig, falls du Fehler gemacht haben solltest, da du sonst keinen Zugriff mehr auf deinen Server hast.

Gib nun folgendes bei Putty ein:

Host Name und Port in PuTTy eingeben

Wichtig ist, dass du hier deinen „neuen SSH Port“ angibst.

Bei mir erscheint nun wieder eine Meldung, dass sich der Server verändert hat. Dies bestätige ich mit „Ja“.

PuTTy Security Alert

Melde dich nun mit deinem neuen Benutzer aus Schritt 5 an.

Mit neuem Benutzer anmelden

8. Zwischen den Benutzern wechseln

Um von deinem Nutzer auf den Benutzer „root“ zu wechseln, gibst du einfach „su“ ein, gefolgt von dem Root Kennwort.

Zwischen Benutzer wechseln

Anhand der „#“ siehst du, dass du nun „root“ bist.

Um vom Benutzer root zu deinem neu erstellten Benutzer zu wechseln, gibst du folgendes ein:

su <Nutzername>

In meinem Fall also

su dogado
Vom Root zum neuen Benutzer wechseln

Hierbei musst du kein Kennwort eingeben.

9. UFW Firewall installieren und einrichten

9.1 Installieren

Nun wollen wir auf unserem AlmaLinux VPS noch eine Firewall installieren. Die nachfolgenden Befehle führe ich als root aus. Gib nun folgendes ein:

yum -y install epel-release

Jetzt haben wir das benötigte Repository installiert.

Firewall auf AlmaLinux vServer installieren

Anschließend können wir UFW installieren. Gib dazu folgendes ein:

yum -y install ufw
UFW installieren

9.2 aktuell genutzte Ports anzeigen

Nach der Installation schauen wir uns alle aktuell genutzten Ports an. Dies ist wichtig, da du diese Ports gegeben falls später wieder freigeben musst. Gib dazu folgenden Befehl ein:

ss -nptl

Bei mir sieht die Ausgabe so aus:

aktuell genutzte Ports anzeigen

Dies bedeutet, dass folgende Ports genutzt werden:

  • 25: SMTP
  • 80: Webserver
  • 2222: SSH
  • 111: RPC

9.3 UFW Grundeinstellungen

Nun legen wir fest, dass wir grundsätzliche alle eingehen Verbindungen blockieren wollen. Dazu gibst du folgendes ein:

ufw default deny incoming

Dies sollte dann so aussehen.

ufw default deny incoming

Nun haben wir auch einige „default“ Einstellungen gesetzt bekommen. Diese können wir uns nun anzeigen lassen. Gib dazu einfach folgendes ein

ufw status

Nun solltest du folgendes sehen:

ufw status

Ich lösche hier meinen SSH Port, da es sich auf den Port 22 bezieht. Wir nutzen jedoch einen anderen Port (2222). Dazu gebe ich folgendes ein:

ufw delete 3
ufw delete 1

So sieht dies bei mir aus:

src

Nun können wir uns unsere Firewall Regeln erneut anschauen. Dazu gibst du hier wieder folgendes ein

ufw status

Jetzt siehst du, dass unsere SSH Einträge entfernt wurden. Die beiden letzten Einträge benötigst du, damit dein Server Webseiten Namen auflösen kann.

SSH Einträge wurden entfernt

9.4 Ports freigeben

Nun erlauben wir also die aktuell genutzten Ports, damit unser Server später wieder korrekt funktioniert. Den Port 111 gebe ich hier nicht frei, da ich diese Funktion nicht benötige. Gib dazu folgendes ein:

ufw allow 25
ufw allow 80
ufw allow 2222

Für jeden Port wird nun eine Regel angelegt.

Regel für jeden Port

Nun können wir uns wieder eine Übersicht aller Regeln anschauen. Gib dazu folgendes ein:

ufw status

So sieht dies bei mir aus:

/user/sites/dogado.de/pages/vps/07.vps-betriebssyteme/almalinux-auf-vserver-vps-installieren/AlmaLinux-052.png

9.5 UFW starten / beenden

Du kannst die ufw Firewall mit folgenden Befehlen starten bzw. beenden:

Starten der Firewall

ufw enable

Beenden der Firewall

ufw disable

Wenn du die Firewall startest, erscheint folgende Meldung. Diese musst du mit „y“ bestätigen.

alt="Firewall starten"

9.6 Status der Firewall anzeigen

Du kannst dir mittels folgenden Befehls den Status anzeigen lassen. So erfährst du, ob ufw aktiviert ist und welche Regeln aktuell aktiv sind.

ufw status
ufw status

10. Server gegen Brute Force Angriffe absichern

Dein Server wird als Teil des Internets regelmäßig von Bots „angegriffen“. Dies bedeutet, dass Angreifer versuchen sich Zugang per SSH auf deinen Server zu verschaffen. Daher haben wir bereits den SSH Port angepasst. Ein Angreifer findet jedoch auch ohne Probleme deinen frei gewählten SSH Port heraus. Daher wollen wir nun die Anzahl der Versuche der Passworteingabe beschränken. Dies bedeutet, dass man später nur beispielsweise 5 Versuche in 30 Minuten hat und danach für einen gewissen Zeitraum gebannt wird. Somit wird es für einen Angreifer viel schwerer Zugang zu deinem Server zu bekommen. Das Tool hierfür ist „fail2ban“.

Dies installieren wir mit folgendem Befehl:

yum -y  install fail2ban
Install fail2ban

Anschließend erstellen wir uns eine Konfigurationsdatei:

cp /etc/fail2ban/jail.conf /etc/fail2ban/jail.local

Diese öffnen wir nun

nano /etc/fail2ban/jail.local

Wenn du nun etwas nach unten scrollst, solltest du folgende Einträge finden:

jail.local Einträge

Standardmäßig ist hier eingestellt, dass man 5 Versuche innerhalb von 10 Minuten hat. Wenn man also 5x innerhalb von 10 Minuten das Passwort eingibt, wird man für 10 Minuten gebannt. Diese Werte kannst du beliebig anpassen.

Scrolle nun noch weiter nach unten, bis du folgendes siehst:

Jails - fail2ban

Wir wollen nun unseren SSH Dienst absichern. Dazu schreiben wir in den Bereich „sshd“ folgendes:

enabled = true

Anschließend ändern wir noch den Port auf unseren veränderten SSH Port ab. Pass also folgendes an:

port = 2222

So sieht dann meine Konfiguration aus:

Konfiguration sshd

Anschließend kannst du mit „STRG+O“ die Datei speichern und mit „STRG+X“ das Programm beenden.

Nun müssen wir „fail2ban“ noch neu starten, damit die Änderungen übernommen werden. Gib dazu folgendes ein:

systemctl restart fail2ban.service

Nun können wir uns den aktuellen Status von fail2ban anschauen. Dazu gibst du folgendes ein:

service fail2ban status

Hier sehen wir nun, dass fail2ban korrekt läuft. 

alt="fail2ban läuft korrekt"

Ebenfalls kannst du dir noch die Log Dateien anschauen. Dort finden wir noch weitere Informationen. Gib einfach folgendes ein:

cat /var/log/fail2ban.log

Hier sehen wir auch, dass unser Schutz „sshd“ aktiviert ist und wie die genauen „Bannzeiten“ sind. 

Schutz „sshd“ ist aktiviert

easyname ist ein erfolgreicher und bekannter österreichischer Anbieter von Cloud-Services, Domains sowie Webhosting bis hin zur Server-Infrastruktur und gehört seit 2020 zur dogado group.
Das Unternehmen ist seit 2006 in Österreich erfolgreich am Markt und inzwischen auch in vielen anderen Ländern weltweit tätig. Sowohl das Team als auch die gehosteten Daten befinden sich in Österreich.

easyname liegt die Datensicherheit besonders am Herzen und stellt daher zu jedem Hosting-Paket auch kostenlose SSL-Zertifikate zur Verfügung. Mit intuitiven Tools zur Erstellung von Websites und Webshops und mit Easy Install Apps wie WordPress, Joomla oder PrestaShop können alle easyname-Kunden schnell in die Online-Welt einsteigen.